Berichte

Sommer-Intensiv-Seminar

Gymnastische Übungen am See

In der Woche vom 10.-16.07.2017 fand das diesjährige Sommer-Intensiv-Seminar im Sport- und Leistungszentrum in Großsander statt, welches besonders für die höhergraduierten Schüler des Budokan Hude e.V. eine Besonderheit darstellt.

Trainiert wurden die Teilnehmer von Axel Markner, 6. DAN, Alex Hartmann, 5. DAN, Heidi Hartmann, 2. DAN und Alex Schumann, 1. DAN.  Während der sieben Tage wurden in den Praxis- und Theorieeinheiten alle prüfungsrelevanten Bereiche für die Teilnehmer erarbeitet. Zusätzlich gab es noch Trainingseinheiten, in denen auf verschiedene Sprung-Techniken oder auch Spezialtechniken eingegangen wurde. Auch unsere Lehrkräfte nahmen teilweise am Training mit anderen höhergraduierten Schülern teil, um sich selbst weiterzuentwickeln. Neben der Korrektur durch das Führen der Techniken ist auch die Demonstration der korrekten Ausführung ein wichtiger Bestandteil des Trainings, daher ist auch jede Lehrtätigkeit ein Stück weit eigenes Training für die DAN-Träger.

Die Trainingseinheiten wurden je nach Wetterlage draußen im Freien am Badesee, im Sport- und Leistungszentrum in Großsander oder in einer Halle der Hössensportanlage in Westerstede durchgeführt.

 

Montag

Nach dem Eintreffen am Montag fand die erste Unterrichtseinheit draußen am Badesee in Großsander statt.

Unterrichtet wurde das Thema Grundschultechniken. Je nach Graduierung wurden Techniken aus dem Prüfungsprogramm trainiert. Zum Erlernen des Bewegungsablaufes und zur Präzisierung der jeweiligen Technik, wurden diese zu Beginn immer wieder langsam geübt. Trainiert wurde in Gruppen, entsprechend der Graduierungen.

Ein besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass die Techniken in der Anwendung vermittelt und von den Schülern verstanden werden. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Techniken kraftvoll ausgeführt werden sollen. Insofern wurden die Techniken auch mit Partner oder Trainingsgeräten geübt.

In der DAN-Gruppe wurden überwiegend Fußtechniken und deren Variationen im Sprung geübt. Beim Training mit der Handpratze standen somit die Zielgenauigkeit und die Kraftabgabe im Mittelpunkt.

Stärkung in Clubraum

Zum Abendbrot ging es zurück zum Sport- und Leistungszentrum, wo – wie immer – Ilonka Hell sich um die Verpflegung der Teilnehmer des Seminars kümmerte. Auch dieses Jahr hat Ilonka sich dafür extra wieder Urlaub genommen.

Nach dem Abendbrot wurde eine 30-minütige Theorieeinheit zum Thema „Gi“ (Einstellung) angeboten, bevor noch eine weitere Praxiseinheit auf dem Programm stand.

Abends am Badesee ging es noch einmal darum, dass Erlernte vom Nachmittag zu festigen und weitere Techniken zu trainieren. Der Schwerpunkt lag dieses Mal für alle Teilnehmer bei den Fußtechniken aus dem jeweiligen Prüfungsprogramm. Hierzu setzen die Lehrkräfte Axel Markner und Alexander Schumann auch wieder Trainingsmittel wie Pratzen und Mitts ein.

Die Kickboxer widmeten sich wieder dem Hook Kick und dem Back Turning Side Kick, einer anspruchsvollen Technik aus dem Prüfungsprogramm zum Blaugurt im Kickboxen.

Alternativ zum allgemeinen Programm des Sommer-Intensiv-Seminars Teilnehmer nach eigener Wahl, intensiv nur zwei Techniken in dieser Woche zu trainieren. Fabian Evers entschied sich für dieses Programm und suchte sich den Chongul Chungdan Pandae Chirugi und den Ap Pandae Tollyo Chagi aus. In dieser Trainingseinheit begann Fabian mit dem intensiven Üben des Chongul Chungdan Pandae Chirugi.

Der später einsetzende leichte Regen bei warmen Temperaturen konnte das Engagement aller nicht mindern und so schloss der erste Tag mit lobenden Worten der Trainer über die positive Einstellung der Teilnehmer ab.

 

Dienstag

Jeder Morgen begann für diejenigen, die daran teilnehmen wollten, mit einer Meditationseinheit um 6:30 Uhr, die im Wechsel von verschiedenen DAN-Trägern angeleitet wurden. Für Schüler, die das Budo intensiver betreiben möchten, ist die Meditation ein wichtiger Tagesabschnitt, der der Sammlung und Konzentration dient. Hieraus wird Kraft geschöpft.

Ab 7:15 Uhr stand das Frühstück bereit, sodass genügend Zeit zum Verdauen bis zur ersten Trainingseinheit um 9:00 Uhr lag.

Für das morgendliche Training fuhr die Gruppe an diesem Dienstag nach Westerstede, wo Alex und Heidi zum Thema Panjayu Taeryon unterrichteten.

Strecken und Dehnen an der Wand

Nach einem lockeren Aufwärmprogramm und vorbereitenden Dehnübungen begann der Unterricht.

Beim Panjayu Taeryon müssen festgelegte Angriffe aus der Freikampfstellung mit frei gewählten Kombinationen abgewehrt werden. Zunächst wurden als Angriff der Paro Chirugi und später der Ap Cha Chirugi vorgegeben. Vor allem die Fortgeschrittenen variierten später die Angriffe.

Nachmittags unterrichteten Alex und Axel das Thema Hosinsul, Realistische Selbstverteidigung.

Dies ist immer eine besondere Einheit, da sie im Vereinstraining nicht regelmäßig unterrichtet wird. Diese Thematik wird intensiver auf Seminaren oder Tageslehrgängen trainiert.

Cha Papki

Auch in dieser Trainingseinheit wurden die prüfungsrelevanten Anforderungen zu den unterschiedlichen Graduierungen und individuelle Lösungsmöglichkeiten gezeigt und geübt. Im Traditionellen Taekwon-Do muss der Prüfling ab der ersten Blaugurtprüfung auch weiterführende Kenntnisse, wie die Abwehr von Festhaltegriffen und die Befreiung aus Festhaltegriffen, im Praxisteil „Hosinsul“ zeigen.

Die fortgeschrittenen Schüler übten die Abwehr von Stockangriffen.

Am Abend wurde es kühler und deswegen ging es wieder in die Halle nach Westerstede. Die Thematik hieß Partnerkämpfe. Heidi leitete für die Kickboxer den Unterricht und Axel für die Aktiven im Taekwon-Do und Karate. Alle nahmen die Gelegenheit wahr, sich wieder intensiv mit den entsprechenden Inhalten der jeweils nächsten Prüfung zu beschäftigen.

Die Kickboxer bereiteten sich auf ihre Blaugurtprüfung und Gelbgurtprüfung vor. Dabei sind die Angriffe in der Prüfungsordnung vorgeschrieben und die Schüler erarbeiten sich Ausweich-, Block- und Kontertechniken selbst. Nachdem der Ablauf verinnerlicht war, machten sie gute Fortschritte bei der Geschwindigkeit und Kraftabgabe innerhalb der Partnertechniken, die mit Phasen des Pratzentrainings ergänzt wurden.

In Axels Gruppe bekamen die Höhergraduierten die Aufgabe, sich auf eine „Überprüfung des bisherigen Prüfungsprogramms“ vorzubereiten und alle Sambo-, Ibo- und Ilbo Taeryon zu wiederholen.

Bei den jüngeren Teilnehmern wurde besonderen Wert auf die richtige Distanz des Angriffes gelegt. Dieser müsste, sofern er nicht geblockt wird, sein Ziel auch treffen können.

In der Gruppe der Fortgeschrittenen wurden die Techniken mit den Ilbo Taeryon zunehmend anspruchsvoller.

Das Spiel „Cranium“ sorgt für gute Stimmung

Alle Teilnehmer waren bereits nach dem zweiten Tag etwas müde. Dennoch saßen sie nach dem Training noch lange mit einigen Lehrkräften zusammen, nachdem der Abend zunächst mit den jüngeren Teilnehmern mit Gesellschaftsspielen ausgeklungen war.

Mit den Erwachsenen wurde sich später am Abend über das Traditionelle Taekwon-Do unterhalten und Themen zu den theoretischen Prüfungen vertieft.

 

Mittwoch

Leider ließ das Wetter am Mittwoch den Wunsch, am Badesee zu trainieren, nicht zu. Deshalb war wiederum das Training in der Halle angesagt. Das Thema am Vormittag war Tymyo Kibon Donjak. Da sich bei vielen Aktiven bereits die Anstrengung der letzten Tage zeigte, war das Aufwärmtraining, dass Axel anleitete, intensiv und auf die Thematik ausgerichtet. Einige Teilnehmer erarbeiteten sich den Tymyo Ap Chagi zu Beginn mit Grundübungen, bis hin zur Ausführung der vollständigen Technik. Eine andere Gruppe trainierte den Tymyo Yop Chagi. Auch hier bildeten Sprungübungen die Basis, um die Technik zu erlernen. Die Anfänger bewiesen ein gutes Verständnis für das Umsetzen der Bewegungen, was sich schließlich auch beim Training mit den Schlagpolstern oder an der großen Matte bewiesen.

Nachdem die Techniken zunächst am Partner trainiert wurden, sollte beim Training am Schlagkissen eine größtmögliche Kraftabgabe erreicht werden.

Am Nachmittag unterrichtete Alex Schumann das Thema Yakssok bzw. Kombinationen aus der Freikampfstellung. Die Kombinationen hierfür sind sowohl im Taekwon-Do, im Karate-Do als auch im Kickboxen bei den Prüfungen vorgegeben.

Bei den Yakssok-Kombinationen handelt es sich um Techniken, die mit zunehmender Graduierungsstufe immer anspruchsvoller werden.

Ziel ist es, die Kombinationen flüssig und mit voller Härte auszuführen. Sie dienen unter anderem der Vorbereitung auf den Freikampf. Die letzte Technik muss dabei immer mit einem Kampfschrei ausgeführt werden.

Am Abend kamen einige Vereinsmitglieder zum Ferientraining in das Sport- und Leistungszentrum. Die Kickboxer des Seminars trainierten um 18:30 Uhr unter der Leitung von Heidi Hartmann und die Budoka um 20:00 Uhr unter der Leitung von Axel Markner.

Alex demonstriert Ap Pandae Tollyo Chagi

Donnerstag

Im Mittelpunkt der Chayu Taeryon Einheit am Vormittag im Dojang, unter der Leitung von Alex, standen die Verbesserung der Geschwindigkeit sowie das Verinnerlichen einer ausgewählten Technikkombination. Der Trainer bestimmte für die Teilnehmer, welche Techniken bzw. Kombinationen die jeweiligen Kämpfer ausführten.
Nachdem die Kombination immer wieder geübt und ausgebaut wurde, sollte sie im letzten Teil der Trainingseinheit mit aller Konsequenz angewendet werden. 

Für die Kickboxer wurden die gleichen Aufgaben gestellt, ebenfalls mit dem Schwerpunkt der Verbesserung der Startgeschwindigkeit.

Das Training am Nachmittag fand ebenfalls wieder im Dojang in Großsander und unter der Leitung von Alex statt. Die Teilnehmer verbesserten dabei verschiedene Fußtechniken aus ihrem Prüfungsprogramm. 

Mit der Thematik Panjayu Taeryon schloss der vierte Tag des Seminars ab. Axel ließ die Teilnehmer dort weitermachen, wo sie bei der Trainingseinheit am Dienstag aufgehört haben. Insofern stand die Wiederholung und Festigung des Erlernten im Mittelpunkt. Es wurde mit immer wechselnden Partnern gearbeitet, um die Präzision der Abwehrbewegungen und Kontertechniken in der Anwendung zu stabilisieren. Alle zeigten zum Schluss des Tages nochmal einen guten Einsatz.

 

Freitag

Mit der Thematik Sambo-, Ibo- und Ilbo Taeryon wurde am Freitagvormittag noch einmal das Training der Partnerkämpfe behandelt.

Für die Trainingseinheit am Nachmittag fuhren die Teilnehmer wieder in die Sporthalle nach Westerstede. Der Schwerpunkt der Einheit lag bei der Hyong, die zur nächsten Prüfung demonstriert werden muss. Dabei korrigierte Alex immer wieder die einzelnen Techniken und führte die entsprechenden Bewegungen der Schüler, bis diese mehr verinnerlicht wurden.

An Palmok Makki

Heidi und Alex Schumann unterrichteten am Abend dann in Großsander das Thema „Grundschultechniken“, die alleine, an der Pratze, am Sandsack und am Partner erarbeitet wurden.

Für die höhergraduierten Schüler, wie Sara, standen dabei unter anderem Technikkombinationen, bei denen mehrere Fußtritte hintereinander ausgeführt werden, ohne das Bein zwischendurch abzusetzen und Sprungtechniken an.

Samstag

Am Samstagmorgen unterrichtete Axel das Thema Chokki-Kombinationen. Hier wählten die Teilnehmer ausschließlich Kombinationen, die aus jeweils zwei Techniken bestanden und auch im Chayu Taeryon Anwendung finden könnten. Vielfach wurden Tollyo Cha Chirugi und Yop Cha Chriugi in die Kombinationen eingebaut.

Tollyo Cha Chirugi

Nach der Erarbeitung in der Kibon Donjak wurden die Techniken an der Pratze oder der Mitt trainiert, um neben der Übung der Präzision auch stärker auf die Kraftabgabe eingehen zu können.

Pandae Chirugi

Die fortgeschrittenen Schüler wie Sara Wenzel trainierten hierfür die Handtechniken abschließend auch am Danryon Dae.

Pandae Chirugi

Die letzte Trainingseinheit des Tages fand wieder am Badesee und unter der Leitung von Axel statt. Bei der Thematik Kyek Pa waren die Teilnehmer gefordert, eine Hand- und eine Fußtechnik unter dem Gesichtspunkt zu trainieren, damit einen Kyek Pa auszuführen.

Ap Cha Chirugi

Nach einer kurzen Phase der Ausführung in der Kibon Donjak wurden die Techniken schwerpunktmäßig an der Pratze trainiert. Axel erklärte zuvor die wichtigen Punkte, die bei der Ausführung eines Kyek Pa hinsichtlich Timing und Kraftabgabe zu beachten sind.

Parallel dazu gab es eine Einheit für die fortgeschrittenen Schüler, in dem zunächst Chokki- und später Tymyo-Techniken trainiert wurden.

Im Verlauf des Trainings wurden die Techniken nach dem Kibon Donjak wieder am Partner geübt. Dies diente insbesondere wieder der Distanzschulung.

Im letzten Teil dieser Einheit wurden die Chokki-Techniken in Variationen und als Tymyo-Techniken ausgeführt, wobei wieder überwiegend mit einem Partner trainiert wurde.

Am letzten Abend des Seminars wurde traditionell wieder gegrillt und da es das Wetter gut mit den Teilnehmern meinte, saßen diese an diesem warmen Sommerabend bis spät in die Nacht draußen auf der Terrasse. Dabei handelten die Gespräche oft von der Philosophie des Traditionellen Taekwon-Do und den persönlichen Zielsetzungen der Schüler. Hervorgehoben wurde in den Gesprächen auch, wie gut die Gruppe in dieser Woche harmonisierte und wie hilfsbereit miteinander umgegangen worden war.

 

Sonntag

Im Abschlusstraining am Sonntag wurden die Teilnehmer mit dem Anspruch konfrontiert, die Techniken innerhalb einer vorgegebenen Kombination in vier verschiedene Richtungen auszuführen. Die Kombination wurde nach Vorgaben von Axel in der Kibon Donjak erarbeitet und letztlich mit hoher Intensität trainiert.

Alle zeigten sich trotz der zurückliegenden Trainingseinheiten noch einmal voll motiviert und konnten viel von dem bereits erlernten Wissen und Können der letzten Tage umsetzen.

Axel lobte die Aktiven für ihren Einsatz bei dem Abschlusstraining, aber auch während der vergangenen Woche.

Die Teilnehmer zeigten sich bei der Abschlussbesprechung hochzufrieden. Alle hatten sehr viel gelernt und bedankten sich für die intensive und erfolgreiche Lehrgangswoche.

Weitere Impressionen:

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